Herstellung monoklonaler Antikörper

Der traditionelle Prozess der Herstellung monoklonaler Antikörper (mAbs) beginnt im Allgemeinen mit der Erzeugung von mAb-produzierenden Zellen (d. h. Hybridome), bei der Myelomzellen mit den gewünschten antikörperproduzierenden Splenozyten (z. B. B-Zellen) fusioniert werden. Diese B-Zellen stammen in der Regel von Tieren, meist von Mäusen. Nach der Zellfusion werden zahlreiche Klone gescreent und auf der Basis ihrer Antigenspezifität und Immunglobulinklasse selektiert. Nach der Identifizierung von Kandidaten-Hybridom-Zelllinien wird jeder „Treffer“ noch einmal mithilfe verschiedener Downstream-Funktionsassays überprüft, validiert und charakterisiert. Danach werden die Klone weiter gezüchtet bzw. der Maßstab wird vergrößert, sodass zusätzliche Bioprozesse downstream ablaufen können.

Ein typischer Herstellungsprozess für monoklonale Antikörper.

Ein typischer Herstellungsprozess für monoklonale Antikörper

  1. Immunisierung von Mäusen und Isolation der Splenozyten – Mäuse werden mit einem Antigen immunisiert und später wird ihr Blut auf die Produktion von Antikörpern gescreent. Die Antikörper-produzierenden Splenozyten werden dann für die In-vitro-Erzeugung von Hybridomen isoliert.
  2. Aufbereitung der Myelomzellen – Myelomzellen sind immortalisierte Zellen, die, nach der Fusion mit Splenozyten, zu einem Hybridom mit dem Potenzial für unbegrenztes Wachstum werden können. Die Myelomzellen werden für die Fusion vorbereitet.
  3. Fusion – Myelomzellen und isolierte Splenozyten werden fusioniert, um Hybridome zu erzeugen. Dabei wird Polyethylenglycol (PEG) eingesetzt, das eine Fusion der Zellmembranen hervorruft.
  4. Screenen und Picken der Klone – Klone werden auf Basis ihrer Antigenspezifität und Immunglobulinklasse gescreent und selektiert.
  5. Funktionelle Charakterisierung – Jede potenziell stark sezernierende Kolonie wird bestätigt, validiert und charakterisiert (z. B. per ELISA).
  6. Scale-up und Entwöhnung – Klone, die die gewünschten Antikörper produzieren, werden in einem größeren Maßstab produziert (Scale-up) und vom Selektionsmedium entwöhnt.
  7. Expansion – Klone, die die gewünschten Antikörper produzieren, werden expandiert (z. B. in Bioreaktoren oder großen Kulturflaschen).

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